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Edelkastanie
Edelkastanie
Familie: Buchengewächse (Fagaceae)
Allgemeines
Die Edelkastanie (Castanea sativa) gehört zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Obwohl die Früchte der Edelkastanie denen der Rosskastanie ähneln, ist sie mit dieser nicht verwandt. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Edelkastanie lag vermutlich im Kaukasus und Armenien. Wegen ihrer nahrhaften Früchte fand sie bereits vor Jahrhunderten weite Verbreitung von Kleinasien über Griechenland nach Italien. Von dort brachten sie die Römer mit über die Alpen. Besonders in milden Weinbauregionen konnte sich die wärmeliebende Baumart etablieren und wurde zum wertvollen Bestandteil des Ökosystems.
Die Edelkastanie ist ein sommergrüner, aufrecht wachsender Laubbaum, der im Alter eine ausladende Krone entwickelt und bis zu 30 Meter hoch werden kann. Sein Stammdurchmesser liegt bei durchschnittlich ein bis zwei Metern. In der Jugend ist seine Rinde glatt und braun, im Alter vergraut sie und wird rau und rissig.
Blüten und Früchte
Frühestens nach 20 Jahren beginnt die Edelkastanie das erste Mal zu blühen. Ihre Blüten sind einhäusig getrenntgeschlechtig, das heißt sie wachsen gemeinsam aus der Blattachse. Ende Mai bis Mitte Juni erscheinen zuerst die männlichen Blüten als gelbliche, 15 bis 20 Zentimeter lange Kätzchen. An ihrer Basis entwickeln sich dann die weiblichen Blüten, die wesentlich unscheinbarer sind.
Nach der Bestäubung durch Bienen und andere Insekten entwickeln sich aus den weiblichen Blüten der Edelkastanie im Oktober die Samen. Die Früchte sind glänzende, dunkelbraune Nüsse, die von einem stacheligen Fruchtbecher umhüllt sind. Dessen Stacheln sind anfangs grün und zur Reife gelbbraun. Bei der Wildform der „Maroni“ die Fruchtbecher deutlich kleiner (ca 5 Zentimeter) als bei den meisten Kulturformen. Bei Vollreife öffnet sich der Fruchtbecher und die ein bis drei Kastanien fallen zu Boden.
Standort
Die Edelkastanie ist sehr wärmeliebend und braucht viel Licht, um gut zu gedeihen. Sie braucht auch viel Platz, damit sie sich zu einem stattlichen Baum entwickeln kann. Spätfröste und eine verregnete Blütezeit verträgt sie nur schlecht.
Boden
Auf frischem, lockerem und zugleich tiefgründigem Boden fühlt sich Castanea sativa am wohlsten. Saure Böden werden bevorzugt, der Kalkgehalt darf nicht zu hoch sein. Staunässe ist ebenfalls zu vermeiden.
Pflege
Einmal angewurzelt, kommt die Edelkastanie ohne größere Pflegemaßnahmen aus. Eine jährliche Kompostgabe ist anzuraten aber nicht zwingend notwendig.
Schnitt
Die Edelkastanie entwickelt ihre stattliche Krone am schönsten, wenn man sie ungeschnitten wachsen lässt. Meist muss man nur störende oder abgestorbene Äste entfernen.
Verwendung
In meinem Garten ist sie als Solitärbaum ein wunderschöner Blickfang und eine großartige Bienenweide. Legte man Wert auf Früchte, sollte man mindestens 2 Edelkastanien als gegenseitige Bestäuber pflanzen. Die Früchte unseres Baumes werden, weil zu klein, meist nur als Dekomaterial genutzt.