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Braunau, OÖ, Austria
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Mischkultur
Mischkulturen
Allgemeines
In der Natur gibt es keine Monokultur; auf Wiesen und an Waldrändern wachsen die Pflanzen alle bunt neben- und miteinander. Dabei sind bestimmte Pflanzengemeinschaften anzutreffen, die sicher nicht zufällig sind, sondern sich in der Evolution mitsammen an den jeweiligen Standorten entwickelt haben. So können einzelne Arten unter möglichst guten Bedingungen gedeihen. Die Natur zeigt wie es funktioniert, und im naturnahen Gartenbau sollten wir versuchen, diese Strategie so gut wie möglich nachzuahmen und zu nutzen.
Als Grundregel, die man beherzigen sollte, gilt, dass sich zu ähnliche Pflanzen meist nicht gut für Gemeinschaften eignen. Zum Beispiel Nachtschatten-Gewächse wie Tomaten, Kartoffeln sollte man deshalb trennen. Bei einigen Gemüse- und Kräuterpflanzen gibt es solche, die ihre Verwandten lieben und jene, die keine guten Nachbarn sind. Wenn man ähnliche Pflanzen in ein Beet setzt, sollte man ihnen wenigstens ein paar Reihen Abstand voneinander gönnen.
In der Natur gibt es keine Monokultur; auf Wiesen und an Waldrändern wachsen die Pflanzen alle bunt neben- und miteinander. Dabei sind bestimmte Pflanzengemeinschaften anzutreffen, die sicher nicht zufällig sind, sondern sich in der Evolution mitsammen an den jeweiligen Standorten entwickelt haben. So können einzelne Arten unter möglichst guten Bedingungen gedeihen. Die Natur zeigt wie es funktioniert, und im naturnahen Gartenbau sollten wir versuchen, diese Strategie so gut wie möglich nachzuahmen und zu nutzen.
Als Grundregel, die man beherzigen sollte, gilt, dass sich zu ähnliche Pflanzen meist nicht gut für Gemeinschaften eignen. Zum Beispiel Nachtschatten-Gewächse wie Tomaten, Kartoffeln sollte man deshalb trennen. Bei einigen Gemüse- und Kräuterpflanzen gibt es solche, die ihre Verwandten lieben und jene, die keine guten Nachbarn sind. Wenn man ähnliche Pflanzen in ein Beet setzt, sollte man ihnen wenigstens ein paar Reihen Abstand voneinander gönnen.
Die botanische Verwandtschaft einiger Gemüsepflanzen:
Doldenblütler: Fenchel, Karotten, Petersilie, Sellerie, Dill, Kerbel, Koriander, Pastinaken, Maggikraut
Korbblütler: Zuckerhut, Endivie, Chicorée, Artischocke, Kopfsalat, Radicchio, Topinambur, Yacon, Schwarzwurzel
Kreuzblütler: Kohlrabi, Brokkoli, Karfiol, Grünkohl, Weiß- und Blaukraut, Wirsing, Kohlsprossen, Radieschen, Rettich, Mairübe, Chinakohl, Pak Choi, Romanesco
Kürbisgewächse: Gurke, Kürbis, Zucchini, Melonen
Lippenblütler: Rosmarin, Basilikum, Bohnenkraut, Salbei, Thymian, Pfefferminze, Zitronenmelisse, Oregano, Majoran
Nachtschattengewächse: Kartoffeln, Paprika, Tomaten, Peperoni, Auberginen, Tomatillo
Hülsenfrüchtler: Bohnen, Erbsen, Linsen, Ackerbohne, Sojabohne, Erdnuss
Fuchsschwanzgewächse: Amaranth, Spinat, Rote Beete, Mangold
Lauchgewächse: Schnittlauch, Knoblauch, Zwiebeln, Bärlauch
Süßgräser: Hirse, Mais, Roggen, Hafer, Weizen
Doldenblütler: Fenchel, Karotten, Petersilie, Sellerie, Dill, Kerbel, Koriander, Pastinaken, Maggikraut
Korbblütler: Zuckerhut, Endivie, Chicorée, Artischocke, Kopfsalat, Radicchio, Topinambur, Yacon, Schwarzwurzel
Kreuzblütler: Kohlrabi, Brokkoli, Karfiol, Grünkohl, Weiß- und Blaukraut, Wirsing, Kohlsprossen, Radieschen, Rettich, Mairübe, Chinakohl, Pak Choi, Romanesco
Kürbisgewächse: Gurke, Kürbis, Zucchini, Melonen
Lippenblütler: Rosmarin, Basilikum, Bohnenkraut, Salbei, Thymian, Pfefferminze, Zitronenmelisse, Oregano, Majoran
Nachtschattengewächse: Kartoffeln, Paprika, Tomaten, Peperoni, Auberginen, Tomatillo
Hülsenfrüchtler: Bohnen, Erbsen, Linsen, Ackerbohne, Sojabohne, Erdnuss
Fuchsschwanzgewächse: Amaranth, Spinat, Rote Beete, Mangold
Lauchgewächse: Schnittlauch, Knoblauch, Zwiebeln, Bärlauch
Süßgräser: Hirse, Mais, Roggen, Hafer, Weizen
Mischkulturen
Milpa-Beet
Mischkulturen
Einige Gründe für eine Mischkultur im Garten:
Es kann gar nicht genug Vielfalt im Garten geben. Je gemischter man die Beete gestaltet, desto mehr bietet man den Bienen und anderen Insekten an. Je mehr Vielfalt man zulässt, desto natürlicher gärtnert man, und sorgt für einen nachhaltigen Kreislauf. Mischkultur fördert das Bodenleben und eine wechselnde Fruchtfolge von stark und schwach zehrenden Pflanzen verhindert ein Auslaugen des Gartenbodens.
Eins der besten Beispiele für die gelungene Mischkultur ist das Milpa-Beet. Das Prinzip der drei Schwestern hat nicht umsonst in Südamerika eine lange Tradition. Hier ergänzen sich die Eigenschaften der gesäten Pflanzen perfekt: der Mais wächst schnell nach oben und gibt den Bohnen eine Stütze. Der Kürbis bedeckt den Boden und schützt vor Austrocknung. Die Bohnen wiederum reichern die Erde mit Stickstoff an – und liefern mit ihren Wurzelknöllchenbakterien einen natürlichen Dünger.
Durch abwechselnden Anbau von Flach- und Tiefwurzlern bleibt der Boden locker. Damit kein Beet leer bleibt, sollten man nach der Ernte Gründüngung (z.B. Phacelia, Klee, Lupine, Buchweizen, ua.) ausbringen.
Mediterrane Kräuter wirken mit ihren ätherischen Ölen oft wie natürliche Schädlingsbekämpfung oder Repellents. Wenn das Glashaus von der weißen Fliege besiedelt wird, hilft es Basilikum ins Glashaus zu setzen oder gegen die Bohnenläuse kann man Bohnenkraut anpflanzen. Rosmarin vertreibt den Kohlweißling usw.
Ein wechselnder Standort der einzelnen Gemüsekulturen beugt außerdem Bodenmüdigkeit und der Ausbreitung von Krankheiten vor. Gute Nachbarn wachsen zusammen und schattieren das Beet; dadurch wird die Bodenverdunstung vermindert und Unkraut fast völlig verhindert. In dieser „starken Gemeinschaft“ haben Krankheiten und Schädlinge geringere Chancen sich auszubreiten.
Mischkulturen benötigen weniger Platz und die Beet Fläche wird optimal ausgenutzt. Besonders in kleinen Gärten können Beet Flächen besser genutzt werden, wenn man zum Beispiel hochwachsende Pflanzen wie Kohlrabi mit breit wachsendem Pflücksalat kombiniert. Durch Zwischensaaten oder Zwischenpflanzungen kann der Gesamtertrag sogar noch erhöht werden.
Eine ausgewogene Kombination aus Starkzehrern (z. B. Kartoffeln, Erdbeeren, Rote Bete oder Salat), Mittelzehrern (z. B. Bohnen, Erbsen, Gurken, Tomaten oder Paprika) und Schwachzehrern (z. B. Kräuter) sowie tief wurzelndem Gemüse (z. B. Karotten oder Rettich) und Flachwurzlern (z. B. Zwiebeln oder Feldsalat) gewährleistet den Pflanzen eine ausgewogene Nährstoffentnahme aus dem Boden. Die Pflanzen kommen sich unter- wie überirdisch nicht in die Quere und bedrängen sich nicht. Schlanke Pflanzen wechseln sich mit buschigen Exemplaren ab. Es entstehen fast „natürliche Verhältnisse“ und ein ausgewogenes Mikroklima.
Es kann gar nicht genug Vielfalt im Garten geben. Je gemischter man die Beete gestaltet, desto mehr bietet man den Bienen und anderen Insekten an. Je mehr Vielfalt man zulässt, desto natürlicher gärtnert man, und sorgt für einen nachhaltigen Kreislauf. Mischkultur fördert das Bodenleben und eine wechselnde Fruchtfolge von stark und schwach zehrenden Pflanzen verhindert ein Auslaugen des Gartenbodens.
Eins der besten Beispiele für die gelungene Mischkultur ist das Milpa-Beet. Das Prinzip der drei Schwestern hat nicht umsonst in Südamerika eine lange Tradition. Hier ergänzen sich die Eigenschaften der gesäten Pflanzen perfekt: der Mais wächst schnell nach oben und gibt den Bohnen eine Stütze. Der Kürbis bedeckt den Boden und schützt vor Austrocknung. Die Bohnen wiederum reichern die Erde mit Stickstoff an – und liefern mit ihren Wurzelknöllchenbakterien einen natürlichen Dünger.
Durch abwechselnden Anbau von Flach- und Tiefwurzlern bleibt der Boden locker. Damit kein Beet leer bleibt, sollten man nach der Ernte Gründüngung (z.B. Phacelia, Klee, Lupine, Buchweizen, ua.) ausbringen.
Mediterrane Kräuter wirken mit ihren ätherischen Ölen oft wie natürliche Schädlingsbekämpfung oder Repellents. Wenn das Glashaus von der weißen Fliege besiedelt wird, hilft es Basilikum ins Glashaus zu setzen oder gegen die Bohnenläuse kann man Bohnenkraut anpflanzen. Rosmarin vertreibt den Kohlweißling usw.
Ein wechselnder Standort der einzelnen Gemüsekulturen beugt außerdem Bodenmüdigkeit und der Ausbreitung von Krankheiten vor. Gute Nachbarn wachsen zusammen und schattieren das Beet; dadurch wird die Bodenverdunstung vermindert und Unkraut fast völlig verhindert. In dieser „starken Gemeinschaft“ haben Krankheiten und Schädlinge geringere Chancen sich auszubreiten.
Mischkulturen benötigen weniger Platz und die Beet Fläche wird optimal ausgenutzt. Besonders in kleinen Gärten können Beet Flächen besser genutzt werden, wenn man zum Beispiel hochwachsende Pflanzen wie Kohlrabi mit breit wachsendem Pflücksalat kombiniert. Durch Zwischensaaten oder Zwischenpflanzungen kann der Gesamtertrag sogar noch erhöht werden.
Eine ausgewogene Kombination aus Starkzehrern (z. B. Kartoffeln, Erdbeeren, Rote Bete oder Salat), Mittelzehrern (z. B. Bohnen, Erbsen, Gurken, Tomaten oder Paprika) und Schwachzehrern (z. B. Kräuter) sowie tief wurzelndem Gemüse (z. B. Karotten oder Rettich) und Flachwurzlern (z. B. Zwiebeln oder Feldsalat) gewährleistet den Pflanzen eine ausgewogene Nährstoffentnahme aus dem Boden. Die Pflanzen kommen sich unter- wie überirdisch nicht in die Quere und bedrängen sich nicht. Schlanke Pflanzen wechseln sich mit buschigen Exemplaren ab. Es entstehen fast „natürliche Verhältnisse“ und ein ausgewogenes Mikroklima.
Auf den Beeten unterscheidet man zwischen Vor-, Haupt-, Nach- und Zwischenkultur. Die Hauptkultur steht am längsten auf dem Beet, die Vorkultur (z. B. Salat) ist bei früher Pflanzung der Hauptkultur (z. B. Tomaten) schon abgeerntet. Radieschen, Kresse oder Salate eignen sich prima als kurzfristige Zwischenkultur, sie können immer noch gleichzeitig mit der Hauptkultur oder sogar noch später gesät werden.
Um diese vielen Informationen „gute“ und „Schlechte“ Nachbarn, Vor- und Hauptkultur, Zwischenfrucht, Vegetationspause etc. richtig umsetzen zu können, sollte man sich einen Gartenplan mit den gewünschten Gemüsesorten anlegen. Ich habe mir leere Skizzen von meinen Beeten und Glashäusern angelegt, in die ich jedes Jahr eintrage, was ich wann und wo einpflanze, um auch zu verhindern, dass mehrere Jahre hintereinander dieselben Kulturen auf denselben Beeten landen. Besonders empfindlich dafür sind Kartoffeln, Kohlsorten, Erbsen, Bohnen, Petersilie etc.
In Bezug auf Mischkulturen muss jeder auch seine eigenen, vom Standort abhängigen, Erfahrungen machen und sollte diese vermerken. So funktioniert bei mir die „viel gerühmte“ Partnerschaft zwischen Zwiebeln und Karotten nicht. Auch wenn es immer wieder heißt, dass sie sich gegenseitig ihre jeweiligen Schädlinge (Zwiebel- und Möhrenfliege) vom Hals halten, sind sie dennoch keine wirklich guten Nachbarn aufgrund der unterschiedlichen Wasseransprüche. Während Karotten im Spätsommer und noch im Herbst eher viel Wasser benötigen, brauchen es die Zwiebeln hingegen trocken, da sie sonst bei der Lagerung zu faulen beginnen. Besser geeignet vom Wasserbedarf ist meines Erachtens die Mischkultur von Karotten und Lauch.
Zu besseren Planbarkeit von Mischkulturen habe ich ein Diagramm erstellt, mit den für mich wichtigsten Gemüsepflanzen. Hier kannst du die Skizze einsehen und herunterladen.
Um diese vielen Informationen „gute“ und „Schlechte“ Nachbarn, Vor- und Hauptkultur, Zwischenfrucht, Vegetationspause etc. richtig umsetzen zu können, sollte man sich einen Gartenplan mit den gewünschten Gemüsesorten anlegen. Ich habe mir leere Skizzen von meinen Beeten und Glashäusern angelegt, in die ich jedes Jahr eintrage, was ich wann und wo einpflanze, um auch zu verhindern, dass mehrere Jahre hintereinander dieselben Kulturen auf denselben Beeten landen. Besonders empfindlich dafür sind Kartoffeln, Kohlsorten, Erbsen, Bohnen, Petersilie etc.
In Bezug auf Mischkulturen muss jeder auch seine eigenen, vom Standort abhängigen, Erfahrungen machen und sollte diese vermerken. So funktioniert bei mir die „viel gerühmte“ Partnerschaft zwischen Zwiebeln und Karotten nicht. Auch wenn es immer wieder heißt, dass sie sich gegenseitig ihre jeweiligen Schädlinge (Zwiebel- und Möhrenfliege) vom Hals halten, sind sie dennoch keine wirklich guten Nachbarn aufgrund der unterschiedlichen Wasseransprüche. Während Karotten im Spätsommer und noch im Herbst eher viel Wasser benötigen, brauchen es die Zwiebeln hingegen trocken, da sie sonst bei der Lagerung zu faulen beginnen. Besser geeignet vom Wasserbedarf ist meines Erachtens die Mischkultur von Karotten und Lauch.
Zu besseren Planbarkeit von Mischkulturen habe ich ein Diagramm erstellt, mit den für mich wichtigsten Gemüsepflanzen. Hier kannst du die Skizze einsehen und herunterladen.