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Berberitze
Berberitzen
BERBERITZE
Name: Berberis vulgaris "Sauerdorn"
Familie: Berberitzengewächse (Berberidaceae)
Allgemeines
Die Berberitze (Berberis), auch Sauerdorn genannt, ist eine Gehölzgattung mit rund 500 Arten. Sie gehören, ebenso wie die Mahonien, zur Familie der Sauerdorngewächse (Berberidaceae). Sie wachsen fast ausschließlich in den gemäßigten und subtropischen Klimazonen.
Die einzige in Österreich heimische Berberitze ist der Gewöhnliche Sauerdorn (Berberis vulgaris). Da sie Winterwirt des Getreiderosts ist, wurde sie in der freien Natur fast ausgerottet.
Aussehen und Wuchs
Berberitzen sind kleine bis mittelhohe, sommer- bis immergrüne Sträucher mit kleinen, meist länglichen oder eiförmigen Blättern. Ihre langen dünnen Triebe sind mit mehr oder weniger langen, sehr spitzen Dornen besetzt. Sommergrüne tragen oft eine schöne, gelbe bis leuchtend rote Herbstfärbung.
Die Blüten sind relativ klein und gelblich und werden sehr stark von Insekten beflogen. Die Früchte sind kleine, kugelige bis eiförmige Beeren mit leuchtend roter, violetter oder fast schwarzer Außenhaut. Sie sind essbar und auch bei Vögeln sehr beliebt.
Standort und Boden
Berberitzen bevorzugen überwiegend sonnige Standorte, wachsen aber auch in halbschattigen Lagen. An den Boden stellen Berberitzen kaum Ansprüche, sofern er durchlässig und nicht zu humusarm ist. Sie kommen auf allen kultivierten, mäßig trockenen bis mäßig feuchten, sauren bis alkalischen Gartenböden gut zurecht.
Pflanzung
Da Berberitzen in der Regel im Topf angeboten werden, kann man sie die ganze Saison hindurch pflanzen. Bei den immergrünen Arten sind Frühjahr und Frühsommer jedoch die geeigneteren Pflanzzeiten. Humusarmen Sand- oder Lehmboden sollte man beim Pflanzen mit Laubkompost anreichern.
Berberitzen Strauch
Berberitzen Blüten
Berberitzen Früchte
Berberitzen Früchte Makro
Berberitzen Früchte getrocknet
Pflege
Berberitzen sind äußerst pflegeleicht: Sie brauchen in der Regel weder Dünger noch zusätzliche Wassergaben, wenn sie gut eingewachsen sind. Den Wurzelbereich kann man mit Rindenmulch abdecken, damit der Boden gleichmäßig feucht bleibt und das Unkraut effektiv unterdrückt wird.
Schneiden
Nach dem sogenannten Pflanzschnitt kommen die Sträucher in der Regel ohne weitere Schnittmaßnahmen aus. Man kann sie jedoch bei Bedarf beliebig weit zurücknehmen, um die Kronen neu aufzubauen. Berberitzen sind äußerst schnittverträglich und treiben auch aus alten Ästen zuverlässig wieder aus.
Verwendung
Die höheren immergrünen Arten werden oft für geschnittene oder freiwachsende Hecken verwendet. Der ökologische Wert der Sträucher ist sehr hoch: Sie bieten vielen Insekten Pollen und Nektar und die höheren Arten werden von Vögeln gerne als katzensichere Brutplätze genutzt. Die Beeren sind für die Vögel eine wichtige Nahrungsquelle.
Die Früchte der Gemeinen Berberitze (Berberis vulgaris) sind essbar und reich an Vitamin C. Da sie aber sehr sauer schmecken ("Sauerdorn") und man die Samen nicht mitessen sollte, werden sie vorwiegend für Gelee, Mehrfruchtkonfitüre oder Saft verwendet. Die reifen und getrocknete Früchte der Berberitze werden in der Volksheilkunde u.a. bei Magen-Darm-Störungen, Leber- und Gallenleiden eingesetzt. Sie besitzen eine antiseptische und entgiftende Wirkung. Für die Fruchtgewinnung sind weniger saure und sogar samenlose Sorten ausgelesen worden. Getrocknete Berberitzen Beeren eignen sich auch für Müsli oder Obstsalat und werden häufig als Aromaträger in den Reis persischer Gerichte gemischt.
Wichtig: Die Früchte anderer Arten gelten als nicht essbar, denn die meisten Berberitzen sind leicht giftig. Ein giftiges Alkaloid (Berberin, Berbamin) findet sich zudem in Rinde und Wurzelrinde aller Berberitzen.