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Sanddorn
Sanddorn
SANDDORN
Name: Hippophae rhamnoides
Familie: Ölweidengewächse (Elaeagnaceae)
Allgemeines
Der Sanddorn ist eine heimische Pflanze, die erst während der Eiszeiten aus Zentralasien nach Mitteleuropa einwanderte. Weil Sanddorn sehr lichtbedürftig ist und keine! Beschattung verträgt, findet er auf den kargen Sanddünen der Küstenregion, in grobsandigen oder kiesigen Flussauen und auf alpinen Schotterflächen an Flussufern seine ökologische Nische.
Aussehen und Wuchs
Der sommergrüne Sanddorn wächst auffallend sparrig und bildet meist eine unregelmäßige Krone. Er kann vier bis fünf Meter hoch werden. Wegen seines ausladenden Wuchses braucht der Sanddorn im Garten einen ausreichend großen, freien Raum, der nicht von anderen Bäumen beschattet wird.
Standort und Boden
Sanddorn braucht viel Licht und der Boden sollte tiefgründig und nicht zu sauer sein. Tonböden müssen mit reichlich Sand aufgelockert werden, weil Sanddorn auf luftarmen Böden nicht wächst. Er lebt in Symbiose mit Strahlenpilzen, die ihn mit Stickstoff versorgen und ihm das Leben im nährstoffarmen Sand ermöglichen.
Pflanzung und Pflege
Sanddorn ist zweihäusig, das heißt, die Früchte bilden sich nur an den weiblichen Pflanzen. Für den gewünschten Ertrag muss man für bis zu 4 weibliche Sträucher mindestens 1 männliches Exemplar als Pollenspender pflanzen. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Wind, daher sollte die männliche Pflanze je nach der Hauptwindrichtung gepflanzt werden.
Um die Ausläuferbildung des Sanddorns einzudämmen, sticht man alle Ableger frühzeitig mit einem scharfen Spaten ab. Man muss die Sträucher weder wässern noch düngen, weil sie trockenheitsresistent sind und ihren Stickstoffbedarf über die Symbiose (s.o.) decken.
Sanddorn Strauch
Sanddorn Früchte
Sanddorn Blätter und Früchte
Sanddorn Ernte
Schnitt
Wenn man Sanddorn frei wachsen lässt, wird die Krone mit der Zeit immer breiter. Die Früchte bilden sich nur noch im äußeren Kronenbereich, während das Kroneninnere zunehmend verkahlt. Daher schneidet man die abgeernteten Triebe alle zwei Jahre im Spätwinter auf kurze Ansätze zurück und lichtet die Sträucher etwas aus. Tipp: Pflanze mindestens 2 weibliche und 1 männlichen Strauch, denn Sanddorn bringt nur alle zwei Jahre einen guten Ertrag. Wenn man die 2 weiblichen Sträucher jeden Winter abwechselnd zurückschneidet, kann man jedes Jahr ernten.
Den männlichen Sanddorn schneidet man ca. alle 4 Jahre zurück – aber nur maximal die Hälfte der Blütentriebe, damit wegen der dann geringeren Pollenmenge es zu keinen Ernteausfällen kommt.
Ernte
Je nach Sorte ist Sanddorn von Mitte August bis Mitte September erntereif, haftet aber ungeerntet oft bis zum nächsten Frühjahr an den Zweigen. Sobald die Beeren ihre orangegelbe bis orangerote Fruchtfarbe erreicht haben, kann man mit der Ernte beginnen.
Verwendung
Die Sanddornbeeren enthalten einen Cocktail an Vitaminen, Mineralstoffen, Antioxidantien, Flavonoiden und Carotinoiden. Mit wenigen reifen Früchten kann man täglichen Vitamin-C-Bedarf decken. Er wird auch gerne „Zitrone des Nordens“ genannt. Sanddornfrüchte enthalten zudem alle B-Vitamine, die für viele Funktionen im Körper unerlässlich sind. Durch seine konzentrierten Inhaltsstoffe kann er zudem als ein natürliches Nahrungsergänzungsmittel gezählt werden.
Man kann die süß-säuerlichen Früchte pur vom Strauch essen. Sie sind aber ebenso eine gute Beimischung im Müsli, im Smoothie, in Süßspeisen, auf Torten oder in Fruchtaufstrichen. Man kann aus den Beeren Saft, Mus und Marmelade machen. Das Mus mit Honig gemischt ergibt einen wunderbaren Frühstücksaufstrich.
Getrocknet kann man mit den Beeren und Kräutern auch Tees zubereiten.