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Schwarzwurzeln
Schwarzwurzelpflanzen
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Sorten: Hoffmanns Schwarze Pfahl, Nichtschiessende Riesen, Meres
Allgemeines
Die Schwarzwurzel stammt ursprünglich aus Südeuropa, wie der botanische Artname "hispanica" andeutet. Nicht zu verwechseln sind Schwarzwurzeln mit den Haferwurzeln (Tragopogon porrifolius), die bis zum Mittelalter sehr häufig angebaut wurden. Im Gegensatz zu Schwarzwurzeln werden die Stangen der Haferwurzeln mit einsetzender Blüte holzig und ungenießbar. Beim Anbau im Garten zeigen sich beide Arten unkompliziert, erfordern nur etwas Geduld.
Verträgt sich mit: Lauchzwiebel, Zwiebel, Pflücksalat, Sommerlauch, Kopfsalat, Möhre, Kohlrabi
Vorbereitung
Die Beet Vorbereitung erfolgt bereits im Herbst, spätestens jedoch zwei Wochen vor der Saat, sobald der Boden gut abgetrocknet ist. Lockere die Erde mit der Grabgabel mindestens 30 Zentimeter tief und arbeite krümeligen Reifkompost in die oberen Schichten ein. Bei nassen oder verdichteten Böden ist der Anbau auf Dämmen oder im Hügelbeet zu empfehlen. Die ideale Kultur im Vorjahr auf dem Schwarzwurzelbeet sind Kartoffeln oder eine tief wurzelnde Gründüngung wie Lupinen. Nach Kohl oder Zuckermais bilden Schwarz- und Haferwurzeln viele Seitenwurzeln, die das Putzen erschweren.
Säen
Wenn man über den Winter kompostiert und gemulcht hat, sollte genug Kompost vorhanden sein. Ansonsten 2 bis 3 cm auftragen. Pro Reihe ca. eine Handvoll Hornspäne oberflächlich einarbeiten. Samen in der Reihe streuen, 2 cm mit Erde bedecken. Keimen dauert ca. 2 Wochen. Pflanzen auf 5-10 cm vereinzeln.
Pflegen
Gieße die Pflanzen regelmäßig, da Schwarzwurzeln viel Wasser brauchen. Durch Mulchen feucht und unkrautfrei halten. Sollte doch Unkraut wachsen, regelmäßig auszupfen und liegen lassen. Ab und zu mit 1:10 verdünnter Brennnesseljauche gießen.
Ernte
Im Winter und immer so frisch wie möglich. Sehr vorsichtig ausgraben, damit die Wurzel nicht bricht oder ihre schwarze Rinde verletzt wird. Wenn der Boden gefroren ist, lieber bis im Frühjahr im Boden lassen und dann ernten. Die Ernte beginnt Ende Oktober, sobald das Laub einzieht, und lässt sich bis April ausdehnen. Auch harte Januarfröste können den robusten Wurzeln nichts anhaben. Das Beet mit Laub und Mulch im Herbst abdecken, dann kann man auch im Winter leichter ernten, ansonsten kann man die Schwarzwurzeln wie andere Wurzelgemüse in einem frostfreien Glashaus oder Keller eingeschlagen überwintern.
Saatgut gewinnen
Lässt man ein paar Blüten ausreifen, kann man leicht selbst frisches Saatgut für das Folgejahr gewinnen. Ein paar Wurzeln sollte man am Ende der Erntezeit unbedingt im Boden lassen, damit man im Juni und Juli den süßen, an Vanille und Milchschokolade erinnernden Duft der hübschen Korbblüten genießen kann. Die Blütenstände reifen später zu löwenzahnähnlichen Samenständen heran. Tipp: für die eigene Saatgutgewinnung die ganzen Körbchen pflücken, sobald sich die ersten Schirmchen in der Mitte öffnen. Verpasst man diesen Zeitpunkt, macht sich der größte Teil der Samen mit dem Wind auf die Reise.